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Recep Akin arbeitet als Senior IT-Prüfer beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). 2020 hat er berufsbegleitend den Studiengang M.A. Organizational Management erfolgreich abgeschlossen. Wir blicken zurück und voraus.

Sie haben Ihren Bachelor in Computer Science mit dem Nebenfach Englische Sprachwissenschaften an der Universität Münster absolviert und danach den M.A. Organizational Management an der RUB abgeschlossen. Wie kam es, dass Sie sich vor einigen Jahren für ein berufsbegleitendes Studium an der Ruhr-Universität Bochum entschieden haben?

Auf der einen Seite gehöre ich zu den Bachelorabsolvent:innen, die die Umstellung von Diplom auf Bachelor-Master hautnah miterlebt haben. Der Computer Science-Master war inhaltlich schon interessant, aber aufgrund meiner thematischen Interessen und Zuneigungen brauchte ich etwas Anderes.

Auf der anderen Seite beobachte ich im deutschen Arbeitsmarkt einen sichtbaren Führungskräftemangel. Ich habe nach Möglichkeiten gesucht, wie ich mich unter diesem Gesichtspunkt entwickeln kann. Nach meinem Bachelorabschluss und einer intensiven Arbeitsphase führten mich meine Erfahrungen logischerweise zu einem Masterstudium.

Als mir mein damaliger Vorgesetzter von dem IAW berichtet und mich im Rahmen eines gemeinsamen Kundenprojektes bei Herrn Prof. Thomas Herrmann vorgestellt hat, habe ich umfangreich über das Institut recherchiert. Ich fühlte mich durch die Themen Führung, kreatives Prozessdesign und digitaler Wandel direkt angesprochen. Als ich herausgefunden hatte, dass ich all dieses Wissen strukturiert und berufsbegleitend im Rahmen eines Masterstudiums erlangen könnte, war die Entscheidung für mich einfach. Meine Interessen fanden sich exakt im Konzept des IAW wieder.

Welche im Studium erworbenen Kompetenzen sind für Sie in Ihrer jetzigen Position besonders hilfreich?

Methodisches Herangehen mit den richtigen Werkzeugen wie beispielsweise dem Socio-technical Walkthrough im Bereich des Prozessdesigns und Gesprächsführung in unterschiedlichen Kontexten gehören zu diesen wichtigen Kompetenzen. Darüber hinaus ist es die kritische Betrachtung von (unerwarteten) Entwicklungen, um die Folgen adäquat zu managen.

In den letzten Jahren gab es viele Meilensteine in meinem beruflichen Werdegang. Die am IAW erworbenen Kompetenzen haben mir sowohl auf der fachlichen Ebene wie in der Projektleitung, im Digitalmanagement, in den Beratertätigkeiten aber auch auf der pädagogisch-didaktischen Seite bei der Betreuung und Begleitung von Dualstudierenden immer geholfen. Das Studium hat mich mit all seinen unterschiedlichen Facetten auf verschiedene Verantwortungsstufen ganzheitlich vorbereitet.

An welches Modul, welche Veranstaltung oder Situation im Studium denken Sie heute noch gerne zurück?

Eine bleibende Erinnerung ist das Training zum Mitarbeitergespräch aus dem Modul Personalführung und Führungskräfteentwicklung, in dem Schauspieler:innen die Rolle der Mitarbeiter:innen einnahmen.

Das Modul Digitaler Wandel war politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich höchst relevant. Bis heute habe ich mit Frau Prof. Uta Wilkens, Lehrstuhl Arbeit, Personal und Führung, Kontakt. Daraus resultierte beispielsweise eine gemeinsam entwickelte Umfrage im Rahmen eines Digitalisierungsvorhabens mit einem anspruchsvollen Innovationsniveau im LWL.

Sobald wir in Organisationen und Unternehmen von Interaktion verschiedener Parteien sprechen, haben wir es mit Kommunikation zu tun. Daher waren alle Module, die sich speziell mit dem Thema Kommunikation beschäftigt haben, äußerst bereichernd.

Unbedingt möchte ich ebenfalls das Modul Innovation durch Prozessmanagement hervorheben, da ich mit den Methoden aus diesem faszinierenden Modul in meinen Projekten und Prüfungen immer beeindrucken konnte.

Beruf und Studium zu vereinbaren, war sicherlich eine große Herausforderung. Wie haben Sie diese gemeistert?

Beide „Welten“ zu vereinbaren erfordert Flexibilität und Networking bis in die Familie. Seit meinem dritten Bachelorsemester habe ich nebenher gearbeitet. Phasenweise hatte ich neben dem Studium zeitgleich zwei Jobs. Zum Glück durfte ich aber immer in der IT-Branche arbeiten, sodass ich inhaltlich nicht viel trennen musste. Mit dem jeweiligen Lehrstuhl und der Lerngruppe gab es durchgehend einen engen Austausch und Dialog. Durch eine offene Kommunikation mit meinem Arbeitgeber und meiner Familie haben die Absprachen immer gut funktioniert.

Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, diesen Studiengang zu absolvieren?

Schaut euch die einzelnen Modulbeschreibungen an. Kontaktiert die Studienberatung oder eine:n Absolvent:in und sucht das persönliche Gespräch. Entscheidend ist das Interesse für die Inhalte. Macht euch in Sachen Zeitmanagement doppelt fit. Der Rest ist intrinsische Motivation.

Jetzt haben Sie den M.A. Organizational Management in der Tasche. Welche weiteren Pläne haben Sie?

Ich möchte das am IAW erlangte Wissen teilen, weitergeben und anwenden. Mein Wunsch ist es, als kompetenter Partner in entscheidenden Situationen zur Verfügung zu stehen. Dazu hat mir das IAW die Ausrüstung mitgegeben.

Vielen Dank und alles Gute!