Kuryportrait Wirtz

Dr. Angelika Wirtz arbeitet als Wissenschaftlerin für das WIR – Walk In Ruhr, Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin am Katholischen Klinikum Bochum, dem Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (RUB). In den vergangenen Jahren studierte sie berufsbegleitend an der RUB und hat den Studiengang M.A. Organizational Management im August 2023 sehr erfolgreich abgeschlossen. 

Sie haben bereits im Fach Kommunikationswissenschaft an der Universität Duisburg-Essen promoviert und nun im Anschluss den M.A. Organizational Management gemacht. Wie kam es zu der Entscheidung, nach Ihrer Promotion noch ein Masterstudium zu beginnen?

Ich kam beruflich mit dem Thema Gesundheitsfördernde Organisationsentwicklung neu in Kontakt und habe nach einer passenden Weiterbildung gesucht. Bei meinen Recherchen stieß ich auf diesen Studiengang. Die Vorstellung, noch einmal aus Studierendenperspektive an der Uni zu sein, war einfach äußerst charmant und die Entscheidung schnell getroffen.

Und warum den berufsbegleitenden Studiengang „M.A. Organizational Management“ an der Ruhr-Universität Bochum?

Mein Weiterbildungswunsch bezog sich ursprünglich nur auf das Thema Organisationsentwicklung & Change. Der „M.A. Organizational Management“ versprach aber viel mehr, nämlich die Möglichkeit, Organisationen aus der arbeitswissenschaftlichen Perspektive noch einmal ganz anders zu verstehen und neues Wissen in meine Berufspraxis zu spülen.

Wie konnten Sie theoretische Konzepte in Ihren beruflichen Kontext einbringen?

Das hat ganz wunderbar geklappt. Auf meinem Schreibtisch im Büro türmten sich Aufgaben, die die Konzeptualisierung von Gesundheitsfördernder Organisationsentwicklung betrafen. Da ich zeitgleich im Studium mit Change befasst war, konnte ich quasi synchron am Thema arbeiten und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in meine Konzepte einspeisen.

Beruf und Studium zu vereinbaren, ist sicherlich eine große Herausforderung. Wie haben Sie diese gemeistert?

… eine sehr große Herausforderung, zumal ich neben dem Vollzeitjob noch eine große Familie, Haus und Hund habe. Mein Studium fiel genau in die Corona-Zeit, ich habe fast ausschließlich online studiert. Das hat mir zwar Wege-Zeit und viele Terminkollisionen erspart, aber ich habe oft 10-12 Stunden am Tag am Bildschirm verbracht. Gesundheitsfördernd war das nicht, aber meine Motivation blieb dauerhaft hoch; auch, weil ich dank der Modulgruppen nie allein war.

Thema Ihrer Masterarbeit ist „Hybride Teamarbeit“. Was genau interessiert Sie daran?

Ich habe zu den Grundlagen zwischenmenschlicher Kommunikation in Videokonferenzen geforscht und promoviert, bringe also schon eine gewisse Leidenschaft mit. Hybrides Arbeiten steigert die kommunikative Komplexität enorm und ist für Teams sehr herausfordernd. Sie müssen sehr kreativ und wach sein, um Vertrauen, Konfliktlösung und überlebenswichtigen Humor zu erwirken. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass jemand nicht nachts aufstehen und herausfinden möchte, wie das gelingen kann.

Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, diesen Studiengang zu absolvieren?

Die Lust, zu lernen und das Interesse am Thema sollten überzeugen. Und nach dem wundervollen Status „scheinfrei“ kann man sich ruhig eine mehrmonatige Pause gönnen und schafft es trotzdem noch, keine fünfte Studiengebühr zu bezahlen.

Jetzt haben Sie den M.A. Organizational Management in der Tasche. Wie geht es für Sie nun weiter? Welche Pläne haben Sie?

Ich habe das Glück, in meinem Job viel Neues gestalten zu können, und das Unglück, dies auch immer wieder zu müssen. Es gibt bereits Pläne, ein weiteres Standbein zu entwickeln. Die Inspiration dazu habe ich aus dem Studium am IAW mitgebracht. Selbstwirksamer geht es kaum.

Jetzt haben Sie auch wieder mehr Zeit? Wie verbringen Sie diese Zeit?

Publizieren! Es liegen drei Artikel und ein Handbuch als Mitherausgeberin auf dem Tisch. Ich brauche immer etwas zu schreiben.

Vielen Dank und alles Gute